Umbrien

Wein aus Umbrien Umbrien

Wenn schon der toskanische Weinadel in Umbrien investiert, muss es etwas auf sich haben mit diesem abgelegenen Landstrich. Und tatsächlich, nicht nur die Antinori mögen den Montefalco und den Orvieto vom hoch gelegenen Kalksteinplateau. L’Umbria è molto popolare.

Umbrien – Heimat von Orvieto und Montefalco

Wussten Sie, dass Umbrien die einzige Region Italiens ist, die keinen eigenen Zugang zum Meer hat? Dafür gibt es dort spektakuläre Täler und Bergrücken, Dörfer, die sich an die Hänge schmiegen, Jazzfestivals, Schokoladenfestivals – und Wein. Genossen wird er vor Ort in einer der zahlreichen Trattorien in Perugia, Orvieto oder in einem der vielen mittelalterlichen Dörfer.

Platzhirsche Orvieto und Sagrantino
Apropos Orvieto … der Name ist natürlich untrennbar mit dem Weinbau verbunden. Denn rund um den Ort hat es gutes Terroir. Dort gibt es ein Tuff- und Kalksteinplateau mit klimatischen Bedingungen wie in der benachbarten Toskana. Man pflanzt Trebbiano Toscano, Grechetto und Malvasia, Drupeggio und Verdello. Aus diesen Sorten schuf man vor ein paar Jahrzehnten einen neuen Weißweintyp, der schnell erfolgreich wurde. Ein Garant für die Qualität des Orvieto ist, dass selbst die Antinori in Umbrien investiert haben, um dort Weine zu erzeugen. Neben dem Orvieto hat es ein zweiter Wein auf die carte dei vini des Landes geschafft. Er nennt sich entweder Montefalco oder Montefalco Sagrantino oder sogar Sagrantino di Montefalco. Gemeint ist jedoch immer die Rebsorte mit »S« aus dem Ort mit »M«. Diesen dunklen Rotwein gibt es entweder trocken oder süß als passito. In beiden Fällen wird er besonders lange ausgebaut und reift mindestens 30 Monate in den Kellern der Weingüter.

Herkunftsbezeichnungen in Umbrien

Montefalco DOC – Umbrien auf die feine Art  


Nell cuore dell’Umbria, im Herzen Umbriens liegt die kleine Gemeinde Montefalco. Rund um den Ort und einige wenige Nachbargemeinden wachsen charaktervolle Rotweine aus der Sangiovese- und Sagrantino-Traube sowie Weißweine aus Grechetto und Trebbiano.  


Der Montefalco hat es neben dem Orvieto zum bekanntesten Wein Umbriens gebracht. Umbrien, eine der wenigen Weinregionen Italiens, die nicht am Meer liegen, dafür aber am Tiber, ist spätestens seit der Römerzeit bekannt für ihre Weine. Der Montefalco ist schon deshalb außergewöhnlich, weil neben Sangiovese die heimische Rebsorte Sagrantino eine besondere Rolle spielt. Den Sagrantino gibt es sogar reinsortig. Er heißt dann Sangrantino di Montefalco oder Montefalco Sagrantino. Von den 299 Hektar Rebfläche des Ortes nimmt der Sagrantino rund 120 Hektar ein. Diese Rebsorte sorgt für ordentliches Tannin, Noten von Unterholz und den dazu passenden Walderdbeeren und Pflaumen, ferner für Noten von Kirschkonfitüre, Lakritz und einigen Gewürzen. Die Rotweine der Montefalco DOC aber haben einen höheren Anteil Sangiovese. Diese Rebsorte bringt ihre eigene Form von Frische und Eleganz mit, die Weine müssen mindestens 18 Monate ausgebaut werden, die Riserva sogar 30 Monate. Neben dem bestimmenden Rotwein gibt zudem ein wenig Weißwein. Trifft man auf einen Montefalco Bianco, so ist es eine Cuvée aus mindestens 50 % Trebbiano Spoletino und Grechetto. Daneben gibt es außerdem einen reinsortigen Montefalco Grechetto. 



Umbria IGP – traditioneller Weinbau 


Die Umbrer, so nennt man die Einwohner dieser Region, sind traditionsbewusste Menschen. Das merkt man auch im Weinbau, wo man bis heute vor allem auf die varietà di uve tradizionali, die traditionellen Rebsorten der Region setzt. Trotzdem schleicht sich hier und da eine neue Sorte ein.  


Der Weinbau in Umbrien orientiert sich seit langer Zeit an den Ideen der Vorväter. Traditionsbewusstsein nennt man das. Deshalb gehören auch die bekanntesten Weine der Region zu den schon im Mittelalter bekannten Weinen Italiens. Beim Weißwein ist es der Orvieto, beim Rotwein der Montefalco oder auch Sagrantino di Montefalco. Neben dem Sagrantino, den man ausschließlich in Umbrien findet, gehören auch Grechetto, Drupeggio, Procanico, Trebbiano Spoletino, Malvasia und Verdello zu den alten Rebsorten des Gebiets. Auf den 3.150 Hektar IGP-Gebiet sind aber natürlich im Laufe der Zeit noch andere Rebsorten heimisch geworden. Das bot sich auch deshalb an, weil Umbrien über viele kleine Zonen verfügt, die sich vom Klima und von der Geologie her stark unterscheiden. So mancher Winzer baut daher auch Rebsorten an, die man eigentlich eher im Norden findet wie etwa Welschriesling, Pinot grigio, Manzoni, Malbec und Gamay oder südliche Rebsorten wie Nero d’Avola, Aglianico oder Fiano. Es entstehen Weißweine, Rosés und Rotweine entweder als Cuvées oder sortenrein. Bei den sortenreinen Weinen und bei jenen mit zwei verwendeten Rebsorten werden diese auf dem Etikett genannt. Zusätzlich findet man in kleinen Mengen auch weißen und roten Passito.