Für die Piemontesi ist klar, der Nebbiolo ist die uva del re, die Traube des Königs. Dafür ist die Barbera die uva del popolo, die Traube fürs Volk. Die Barbera war nie aristokratisch, sondern immer weit verbreitet.
Alles neu mit dem Bricco dell’ Uccellone
Allerdings war Barbera lange Zeit einfach nur ein Massenwein. Doch das hat sich vor dreißig Jahren geändert. Manchmal ist es ja so. Da kommt einer und versucht etwas Neues, und das verändert alles. Bei der Barbera war es Giacomo Bologna mit seinem Weingut Braida. Er war der Meinung, dass Barbera viel mehr sein kann als nur ein einfacher Landwein. Also hat er die Erträge reduziert und einen anderen Lesezeitpunkt gewählt. Dann hat er die Barbera spontan vergoren und ins Holzfass gelegt. Sein Wein, der Bricco dell’ Uccellone, hat mit einem Schlag gezeigt, dass Barbera ein moderner und großartiger, eleganter und anspruchsvoller Wein sein kann.
Ob jung und mit ordentlichem Zug oder elegant und tief – Barbera hat immer eine frische Säure und ein aroma di ciliegia, einen Geschmack nach Sauerkirschen. Egal, ob der Wein nun aus Alba oder Asti, Monferrato oder der Emilia Romagna stammt. Doch diese verschiedenen Regionen drücken der Barbera noch mal einen besonderen Stempel auf.