Montepulciano d'Abruzzo DOC – der Würzige aus dem Apennin
Montepulciano d’Abruzzo, diesen würzigen Rotwein der Abruzzen kennt jeder. Er ist ganz sicher einer der bekanntesten Weine Italiens. Deshalb hat der Wein, der so heißt wie die verwendete Rebsorte, auch seine eigene Appellation erhalten.
Manche Weinanbaugebiete sprechen für sich. Da sind Rebsorte und Region eins. Beim Montepulciano d’Abruzzo ist das so, und man kann sich das Gebiet leicht merken. Vielleicht ist das ein Teil des Erfolgs dieser so abgeschiedenen Region in den Abruzzen; denn den Montepulciano d’Abruzzo kennt eigentlich jeder, der auch nur wenige italienische Weine getrunken hat. Während andere Regionen zwischenzeitlich völlig aus der Mode gekommen sind, war Montepulciano immer präsent. Der Montepulciano d'Abruzzo ist ein verlässlicher Wein, un vino per ogni giorno, einer, der vor allem zu jedem Grillabend passt; denn zu Gegrilltem, vor allem zu Lamm, eignet sich der Montepulciano mit seiner feinen Säure und dem würzig-ledrigen Ton besonders gut.
Die Regularien besagen, dass in einem Montepulciano d’Abruzzo DOC mindesten 85 % Montepulciano enthalten sein müssen und höchstens 15 % von anderen Rebsorten der Region. Solche Regularien gelten übrigens für alle Weine in Europa; denn auch dort, wo zum Beispiel Riesling draufsteht, dürfen Anteile anderer Sorten enthalten sein. Beim Montepulciano sind es meist Sangiovese, Merlot oder Syrah, die dem Wein dann noch einmal einen Kick in eine andere Richtung geben. Die Weine reifen normalerweise ein Jahr lang im Holzfass, als Riserva müssen es dann aber schon zwei Jahre sein. Zu Hause wird der Montepulciano normalerweise sehr bald getrunken, er kann aber sicher vier Jahre oder länger im Keller liegen bleiben.
Trebbiano d'Abruzzo DOC – der frischfruchtige Abruzzeser
Trebbiano gibt es in ganz Italien. Ganz besonders frisch und würzig samt markantem Mandelaroma aber ist der Trebbiano d’Abruzzo. Er ist ein Alltagswein, der jede Tafel bereichert und daher ganz zu Recht so bekannt geworden ist.
Hätten Sie gewusst, dass der Trebbiano die am häufigsten angebaute Rebsorte in Italien und auch in Frankreich ist? In Frankreich heißt die Sorte Ugni blanc und kommt vor allem in der Gascogne vor. In Italien steht sie für Weißweine wie Lugana, Bianco di Custoza, Est!Est!Est! oder unseren Trebbiano d’Abruzzo. Dort hat sie seit 1972 eine eigene DOC, eine Denominazione di Origine Controllata, was so viel heißt wie »Qualitätswein mit besonderer Herkunft«. In den Abruzzen findet man den Trebbiano in den Provinzen Chieti, l’Aquila, Pescara und Teramo. Dort stehen vor allem die Sorten Trebbiano Abruzzese, Trebbiano Toscano und Bombino bianco – eine andere Bezeichnung für den Trebbiano d’Abruzzo. Wenn der Winzer es möchte, darf sein Trebbiano Anteile weiterer Rebsorten der Abruzzen haben, um dem Trebbiano d'Abruzzo DOC eine eigene Note zu geben. Das können zum Beispiel Pecorino, Passerina oder Cococciola sein.
Der Trebbiano d’Abruzzo ist das weiße Pendant zum Montepulciano d’Abruzzo – ein strohgelber und heller Wein mit viel Frische und einem zarten Mandelaroma. Er ist ein Alltagswein, der nur ganz selten mal als Riserva ausgebaut wird. Doch diejenigen, die das können, machen aus ihm einen Wein mit großem Potential und langer Lagerfähigkeit.