Abruzzen

Wein aus den Abruzzen Abruzzen

Die Abruzzen, das sind hohe Gebirgszüge wie der Gran Sasso, wilde Landschaften und große Gastfreundschaft. In dieser für viele unbekannten Region wachsen allerdings zwei bekannte Weine. Montepulciano und Trebbiano d’Abruzzo kennt eigentlich jeder, der italienische Weine liebt.
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Abruzzen – wo das Mezzogiorno beginnt

Die Abruzzen sind hier bekannter wegen ihres Weins als wegen der wunderschönen campagna. Trebbiano und Montepulciano d’Abruzzo wurden schon immer sehr gerne getrunken. Diese Weine entstehen rund um den Gran Sasso d’Italia, dem berühmtesten Berg Italiens. Die Abruzzen liegen eigentlich so ziemlich in der Mitte Italiens und grenzen an Latium und die Adria. Trotzdem werden sie zum Mezzogiorno gezählt, dem Süden Italiens. Das liegt daran, dass die Abruzzen lange Zeit zu den Königreichen Sizilien und Neapel gehörten.


Sehr originario

Die Landschaft der Abruzzen ist sehr originario, sehr ursprünglich. Um sie zu erhalten, steht rund ein Drittel des gesamten Gebietes unter Naturschutz. Auf den immer noch großen restlichen zwei Dritteln hat man es nicht weit vom Strand bis zu einem der 21 Skigebiete und vom abgelegenen Bergbauernhof bis zu einer der vielen Burgen oder zu einem Schloss. Mittendrin liegen die rund 33.000 Hektar Weinberge. 


Völlig eigenständige Weine

Der Wein der Abruzzen galt schon in der Zeit der Römer als sehr gut. In den letzten Jahren aber ist immer klarer geworden, dass die Weine nicht nur guter Durchschnitt sind, sondern richtig formidabile sein können. Vor allem die aus den Provinzen Chieti, L’Aquila, Teramo und Pescara. Die Böden sind vielfältig und das Klima ist es auch. Am bekanntesten sind sicher bis heute der Trebbiano d’Abruzzo und der Montepulciano d’Abruzzo – würzige, ehrliche Weine. Daneben sind in der letzten Zeit der weiße Pecorino und der Rosé Cerasuolo d’Abruzzo immer beliebter geworden. Und haben Sie vielleicht schon mal Sangiovese, Merlot oder Chardonnay aus der Region probiert? Auch diese Sorten passen hervorragend ins Klima.

Herkunftsbezeichnungen aus den Abruzzen

Montepulciano d'Abruzzo DOC – der Würzige aus dem Apennin  


Montepulciano d’Abruzzo, diesen würzigen Rotwein der Abruzzen kennt jeder. Er ist ganz sicher einer der bekanntesten Weine Italiens. Deshalb hat der Wein, der so heißt wie die verwendete Rebsorte, auch seine eigene Appellation erhalten. 


Manche Weinanbaugebiete sprechen für sich. Da sind Rebsorte und Region eins. Beim Montepulciano d’Abruzzo ist das so, und man kann sich das Gebiet leicht merken. Vielleicht ist das ein Teil des Erfolgs dieser so abgeschiedenen Region in den Abruzzen; denn den Montepulciano d’Abruzzo kennt eigentlich jeder, der auch nur wenige italienische Weine getrunken hat. Während andere Regionen zwischenzeitlich völlig aus der Mode gekommen sind, war Montepulciano immer präsent. Der Montepulciano d'Abruzzo ist ein verlässlicher Wein, un vino per ogni giorno, einer, der vor allem zu jedem Grillabend passt; denn zu Gegrilltem, vor allem zu Lamm, eignet sich der Montepulciano mit seiner feinen Säure und dem würzig-ledrigen Ton besonders gut.  


Die Regularien besagen, dass in einem Montepulciano d’Abruzzo DOC mindesten 85 % Montepulciano enthalten sein müssen und höchstens 15 % von anderen Rebsorten der Region. Solche Regularien gelten übrigens für alle Weine in Europa; denn auch dort, wo zum Beispiel Riesling draufsteht, dürfen Anteile anderer Sorten enthalten sein. Beim Montepulciano sind es meist Sangiovese, Merlot oder Syrah, die dem Wein dann noch einmal einen Kick in eine andere Richtung geben. Die Weine reifen normalerweise ein Jahr lang im Holzfass, als Riserva müssen es dann aber schon zwei Jahre sein. Zu Hause wird der Montepulciano normalerweise sehr bald getrunken, er kann aber sicher vier Jahre oder länger im Keller liegen bleiben.



Trebbiano d'Abruzzo DOC – der frischfruchtige Abruzzeser 


Trebbiano gibt es in ganz Italien. Ganz besonders frisch und würzig samt markantem Mandelaroma aber ist der Trebbiano d’Abruzzo. Er ist ein Alltagswein, der jede Tafel bereichert und daher ganz zu Recht so bekannt geworden ist. 


Hätten Sie gewusst, dass der Trebbiano die am häufigsten angebaute Rebsorte in Italien und auch in Frankreich ist? In Frankreich heißt die Sorte Ugni blanc und kommt vor allem in der Gascogne vor. In Italien steht sie für Weißweine wie Lugana, Bianco di Custoza, Est!Est!Est! oder unseren Trebbiano d’Abruzzo. Dort hat sie seit 1972 eine eigene DOC, eine Denominazione di Origine Controllata, was so viel heißt wie »Qualitätswein mit besonderer Herkunft«. In den Abruzzen findet man den Trebbiano in den Provinzen Chieti, l’Aquila, Pescara und Teramo. Dort stehen vor allem die Sorten Trebbiano Abruzzese, Trebbiano Toscano und Bombino bianco – eine andere Bezeichnung für den Trebbiano d’Abruzzo. Wenn der Winzer es möchte, darf sein Trebbiano Anteile weiterer Rebsorten der Abruzzen haben, um dem Trebbiano d'Abruzzo DOC eine eigene Note zu geben. Das können zum Beispiel Pecorino, Passerina oder Cococciola sein.  


Der Trebbiano d’Abruzzo ist das weiße Pendant zum Montepulciano d’Abruzzo – ein strohgelber und heller Wein mit viel Frische und einem zarten Mandelaroma. Er ist ein Alltagswein, der nur ganz selten mal als Riserva ausgebaut wird. Doch diejenigen, die das können, machen aus ihm einen Wein mit großem Potential und langer Lagerfähigkeit.