Chianti
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Chianti – Herz und Seele der Toskana

Erinnern Sie sich noch an die großen bauchigen Glasflaschen mit Strohumwicklung? Die waren vor allem in den 1970ern populär, und mit ziemlicher Sicherheit war damals ein Chianti drin. Die Flaschen nennt man fiasco, und es gab nicht wenige, die nach dem Konsum des günstigen Chianti ihr persönliches fiasco erlebt haben. Mit diesem Wein hat der moderne Chianti allerdings nichts mehr zu tun. Denn die 1970er waren die Zeit der Massenweine – und das keineswegs nur in Italien. Im Gegensatz zum Lambrusco oder Frascati hat sich der Chianti allerdings einen besseren Ruf bewahrt. Wahrscheinlich, weil schon damals der Ursprung des Weins, die Toskana, so beliebt war und es bis heute geblieben ist. 


Chianti – ein weites Feld

Wer an Chianti denkt, meint meist die hügelige, von Zedern besetzte Landschaft zwischen Florenz und Siena. Tatsächlich ist es das ursprüngliche Gebiet, das als Chianti Classico bezeichnet wird. Doch das Chianti dehnt sich viel weiter aus und umfasst rund die Hälfte der Fläche der Toskana

Auch wenn es den Namen Chianti schon viele Jahrhunderte gibt, so geht der heutige Chianti auf den Baron Bettino Ricasoli zurück. Der Politiker und Gutsbesitzer hat sich Jahrzehnte lang intensiv mit dem Chianti beschäftigt und schließlich so etwas wie eine Formel für den besten Chianti gefunden. 70 % Sangiovese sollten darin sein, 20 % dunkler Canaiolo und 10 % weiße Malvasia für die Frische und Duftigkeit. Diese Formel hat sich lange gehalten, und selbst heute sind noch vereinzelt bis zu 10 % weißer Rebsorten im Chianti zu finden. Mit der Zeit haben allerdings französische Rebsorten Einzug in die Toskana gehalten, und das merkt man auch beim Chianti DOCG. 70 % Sangiovese sind zwingend vorgeschrieben, und meist sind es mehr. Doch findet man heute im Chianti auch Cabernet, Merlot oder Syrah neben Canaiolo, Colorino, Malvasia und Trebbiano.

Neben Chianti und Chianti Classico sind heute vor allem die Weine der Chianti Colli Senesi, der Chianti Colli Fiorentini und der Chianti Rúfina populär.