Dekantieren kommt von dem französischen Verb „decanter“ . Das bedeutet gießen, umfüllen oder klären. Gemeint ist damit die Trennung des Weins von seinem Bodensatz, im Fachjargon auch Depot genannt. Gerade bei älteren Rotweinen oder Süßweinen findet man dieses Depot. Es entsteht im Laufe der Monate oder Jahre durch das Absetzen von sogenannten Trubteilchen oder durch das Kristallisieren der Weinsäure, bekannt auch als Weinstein, in der Flasche.
Die meisten Laien verwechseln das Dekantieren allerdings mit dem Karaffieren. Dabei wird der Wein durch das Umfüllen in einen Dekanter oder eine Karaffe „belüftet“. Ihm wird also Sauerstoff zugeführt. Der Prozess der Oxidation, der normalerweise bereits durch das kurze Schwenken des Weins im Glas entsteht, wird so verstärkt.
Beim Karaffieren geht es also nicht um die Trennung vom Weinstein, sondern lediglich darum, den Wein „atmen“ zu lassen. Deshalb wird für das Karaffieren meist ein Gefäß mit großer Oberfläche gewählt, das verwirrenderweise aber oft als „Dekanter“ bezeichnet wird.
Capito? Um es etwas leichter zu machen: Im Normalfall spricht man bei beiden Verfahren vom Dekantieren. Das ist erlaubt. Weinprofis sind jedoch streng in der Unterscheidung.