Autochthone Weine

Vini autoctoni Autochthone Weine

Autochthone Weine: Soltanto in Italia!

Wenn Ihnen auf einer italienischen Weinflasche eine Rebsorte unterkommt, von der Sie noch nie etwas gehört haben, heißt das nicht, dass Sie sich in Sachen Wein nicht auskennen. Denn dann wird es sich um eine Rebsorte handeln, die es nur in bestimmten Regionen Italiens gibt. Autochthon nennt man dies und Enzo ist ein wenig stolz auf diese besonderen Weine. Zu Recht.


Die Welt des italienischen Weins ist abwechslungsreich und vielseitig. Das wissen wir schon. Der Stiefel bietet Weinfreunden preiswerte und gute Tropfen für jeden Tag genauso wie hochklassige Premiumweine von internationalem Renommee. Was viele aber nicht wissen: Italien ist eine Fundgrube spannender, autochthoner Rebsorten.

Auto... - was, bitte?

Autochthon ist ein Adjektiv, das aus dem Griechischen kommt. Es bedeutet „bodenständig“ oder „diesem Ort zugehörig, von diesem Ort stammend“ (autós = selbst, chthón = Erde). Autochthone Rebsorten sind also einheimische Sorten, die in einer Region seit langem heimisch sind und dort eine molto lange, meist bis in die Antike reichende Tradition haben. Die meisten werden nur auf kleineren Flächen kultiviert und sind aufwendig im Anbau. Insgesamt gibt es rund 600 autochthone Rebsorten, davon 369 in Italien. Zugegeben, wir sind ein bisschen stolz darauf, denn welches Land hat das schon? Wir finden: Unsere „nationalen Trauben“ trotzen standhaft und kompromisslos der riesigen Welle gleichgemachter, internationaler Reißbrettweine und ragen wie Diamanten aus diesem Einheitsbrei heraus. Die autochthonen Weine Italiens bieten dabei viel Spannendes: Nämlich den Geschmack der unterschiedlichen Terroirs ihrer Regionen. 

Welches sind die bekanntesten?

Von einigen haben Sie vielleicht schon einmal gehört: Trebbiano, Vermentino, Vernaccia, Verdicchio bei den Weißen, Barbera, Brachetto, Grignolino und Primitivo bei den Roten. Die Liste dieser wertvollen einheimischen, zuweilen antiken Trauben ließe sich bei 20 italienischen Weinregionen noch lange weiterführen. Andere wiederum sind bereits zu weltbekannten Top-Stars avanciert. Die roten Sorten Nebbiolo und Sangiovese zum Beispiel, aus denen namhafte Rotweine des Piemonts (Barbaresco und Barolo) und der Toskana (Brunello di Montalcino, Chianti Classico, Morellino di Scansano, Vino Nobile de Montepulciano) hergestellt werden. In den Abruzzen gedeiht der Montepulciano, in Umbrien der Sagrantino und der weiße Grechetto. Im Piemont sind die autochthonen Rebsorten Cortese und Barbera die Grundlage für exzellente Weine der Region. Auch der Vernaccia di San Gimignano, der klangvolle Weißwein aus der Toskana, ist ein autochthoner Reb-Star. Auf Sardinien gibt es den roten Carignano. Viele der gut 350 Sorten kennt kaum einer, denn sie haben nur begrenzte lokale Bedeutung oder dienen als Grundlage für andere Weine.

Autochthone Weine: Ein paar Zahlen

Internationale Sorten wie Syrah, Sauvignon, Merlot und Cabernet Sauvignon werden in Italien natürlich auch angebaut. Doch der Anteil dieser Rebsorten am italienischen Weinbau ist nie über 15 Prozent gestiegen. Wir wollen ja hier nicht angeben, aber wir haben damit unter allen Wein produzierenden Ländern assolutamente eine Sonderstellung. Denn im Umkehrschluss bedeutet dies, dass auf den übrigen 85 Prozent der Anbauflächen nur unsere ureigenen, autochthonen Weinsorten angebaut werden. Und nochmal anders: Die zehn am häufigsten vorkommenden Rebsorten Italiens machen flächenmäßig die Hälfte des Weinbaus des Landes aus. Neun von diesen zehn sind autochthone Rebsorten (Merlot ist darunter die einzige, die nicht autochthon ist) und stammen ursprünglich aus Italien. Das sagt doch schon etwas aus, oder? Und zwar in Sachen Tradition, Geschmack und Qualität. 

Wein mit Tradition und Herkunft: Ursprung in der Antike

Die Griechen und Phönizier sind für die meisten dieser besonderen originären Rebsorten Italiens verantwortlich. Die ersten Griechen kamen um 1000 v. Chr. nach Italien und führten den Wein in Italien ein. Ach ja, und die Griechen waren es auch, die Italien gleich den passenden Namen „Oinotria“ verpassten: „Land der an Pfählen hochgezogenen Rebe“, also Land des Weinstocks. Ursprünglich wurde damit nur die Region rund um den Golf von Neapel bezeichnet, später galt die lateinische Form (Enotrea) auch für ganz Italien.

Genug der Geschichte. Für heutige Weinliebhaber zählt: Jede der 20 italienischen Regionen hat spannende autochthone Rebsorten zu bieten, die hinsichtlich des Geschmacks zu entdecken gilt. Weniger bekannte Rebsorten heißen Corvina veronese (Venetien), Pecorino (Nein, das ist nicht nur ein Käsesorte, sondern auch eine autochthone Rebsorte, die in den Marken beheimatet ist.) oder Piedirosso (Kampanien). Sie sind teilweise die Grundlage für berühmte Weine mit klangvollem Namen.

Sie möchten sich mehr mit autochthonen Weinen vertraut machen? Dafür müssen Sie noch nicht einmal in diese Regionen reisen. Wir bei Enzo haben es uns zur Aufgabe gemacht, die aufregendsten dieser italienischen Weine für Sie aufzuspüren und Ihnen zugänglich zu machen. Wenn Ihnen also das nächste Mal eine bislang unbekannte Rebsorte aus Italien auf einem Etikett unterkommen sollte: Unbedingt probieren!