Terroir

Autenticità Terroir

Terroir – Authentizität kann man schmecken

Die Weinwelt hat seit Jahren eine Lieblingsvokabel: Terroir. Was bedeutet dieses Wort? Warum gehört es zum Weinwissen? Enzo klärt auf.


Das französische Wort „terroir“ heißt eigentlich nichts anderes als Gegend, Erde, Gebiet. Für Weinkenner bedeutet es viel mehr. Es beschreibt das einzigartige Zusammenspiel aus Boden- und Klimafaktoren sowie geografischen Bedingungen im Anbaugebiet, das einen Wein ausmacht. All das kann man bei einem Wein herausschmecken. Ist der Wein zum Beispiel auf Kalk- oder Muschelsand, auf Schiefer, Lava oder tonhaltiger Erde gewachsen? Im Norden oder im Süden des Landes? Hat der Hang eine Südlage und haben die Trauben dadurch mehr Sonnenschein? Hat es viel geregnet? Wie durchlässig ist der Boden am Weinberg? Diese Faktoren spielen in den Geschmack des Weins hinein und machen das aus, was man Terroir nennt. Zusammen mit dem Kellerausbau ist das Terroir daher ein wichtiger Faktor im Weinanbau. Denn für einen guten Wein sind nicht nur die Kunst des Winzers im Ausbau und im Keller entscheidend. Bereits in der Traube bekommt der Wein seinen einzigartigen und authentischen Charakter durch das oben erwähnte Zusammenspiel von Klima, Gelände, Boden und Geologie: Natur pur kann man schmecken.


Das Klima ist außerdem prägend für den Geschmack des Weins. Je wärmer es ist, desto süßer sind die Trauben, desto höher ist der Zuckeranteil und somit der Alkoholgehalt des gekelterten Weins. Je kühler das Klima, desto trockener ist der Wein. Aber es wird noch spezifischer. Wie oft und wo hat es geregnet? Wo am Weinberg schien die Sonne wie viele Stunden übers Jahr verteilt? Tages- und Nachttemperaturen, Sonnenstunden, Niederschlagsdauer und -häufigkeit am Weinberg schmeckt man jedem Wein an. Wein ist halt ein Naturprodukt. Und besonders in Italien mit seinen vielen Klimazonen, spürt man bei der Weinvielfalt den Einfluss des Klimas und des Bodens.  

Herkunft zählt: Die Geographie und der Boden

Dabei spielen auch die mineralische Beschaffenheit des Bodens (Schiefer, Ton) und seine Wasserspeicherkapazität, sein pH-Wert und seine Nährstoffe eine Rolle. Auch die Geologie in Bezug auf Berge, Täler und Wasserwege, die wiederum das Klima beeinflussen, sind relevant. Im Gebirgsgeröll entstehen zum Beispiel mineralische Weine, auf Vulkanböden wie in Sizilien feurige, eher füllige. Wachsen in der Nachbarschaft der Rebstöcke viele Obstbäume, etwa Birne oder Aprikose, so schmeckt man auch dies bei den reifen Trauben. Lage und die Ausrichtung des Weinbergs beeinflussen außerdem den Geschmack. Ebenso die Höhe über dem Meeresspiegel. Ein Wein, der ein paar hundert Meter weiter auf gleicher Erde vom gleichen Winzer angebaut wurde, kann deshalb verblüffenderweise oft ganz anders schmecken. Einfach dadurch, dass niemals zwei Weinberge esattamente dieselbe Kombination dieser Faktoren vereinen. 

Tradition, Mensch und Handwerk

Am Weinberg selber spielen das Alter der Reben und die angebauten Sorten eine Rolle. Doch Terroir ist noch viel mehr als dies: Auch der Mensch zählt. Sein Talent, Handwerk, Wissen und seine Erfahrung entscheiden beeinflussen zusätzlich, ob ein guter Wein entsteht. Dabei kommt es auch darauf an, ob er beim Terroir-Wein auf künstliche Kniffe in der Weinherstellung verzichtet. All das steckt hinter dem Begriff Terroir.

Und was ist also ein Terroir-Wein?

Jede Rebsorte hat eine Lieblingsgegend, in der sie am besten zum Ausdruck kommt: Riesling an der Mosel zum Beispiel, Primitivo in Apulien. Es gibt also einen Zusammenhang zwischen der Rebsorte und der Region, in der sie gedeiht. Ein Wein, dessen Charakter und Herkunft man veramente herausschmecken kann, der unverwechselbar, unverfälscht und einzigartig ist, nennen Kenner Terroir-Wein. Er hat nichts mit Massenproduktion zu tun, sondern mit Trauben, die in kleineren, guten Lagen wachsen und durch liebevolles Handwerk zu vino werden. In unserem Online-Shop finden Sie viele davon. Lassen Sie sich überzeugen!