Der Jahrgang variiert von Anbaugebiet zu Anbaugebiet und wird sehr stark vom regionalen Klima bestimmt. Während ein Anbaugebiet einen guten Jahrgang feiert, kann eine andere Region weniger begeistert von der Qualität der Trauben sein. Und bei Rot und Weiß gibt es ebenfalls Unterschiede.
Ein Wein ist kein Fiat, der vom Fließband kommt, und vielen Faktoren unterworfen: terra e sole – die Erde und die Sonne, spielen die entscheidende Rolle. Die Sonne ist es, die die Trauben reifen lässt. Regnet es hingegen viel oder ist es oft bewölkt, sind die Reben anfälliger für Fäulnis und Befall. Zu viel Sonne hingegen würde bedeuten, dass die Trauben zu schnell labbrig und süß werden und bittere Tannine entwickeln.
In der Regel bringen kühlere Jahrgänge elegante, frucht- und säure-betonte Weine hervor (evtl. sind die Trauben dann aber etwas zu unreif), wärmere Jahrgänge sind ideal für üppige Rotweine.
Welcher Jahrgang ist nun ein guter? Die Spitzenweine eines Anbaugebiets entstehen bei für die jeweilige Rebsorte optimalen Wetterbedingungen, denn nur dann kommen die typischen Charakteristika eines Weins voll zur Geltung. Fortunatamente ist ein Weinjahrgang heute jedoch nicht mehr allein den Klimabedingungen im Anbaugebiet unterworfen, sondern auch das Können des Winzers hat großen Einfluss. So kann ein Winzer heutzutage auch aus Jahrgängen, die als schwach gelten, einen guten Wein produzieren. Mit viel Fingerspitzengefühl, Expertise, Erfahrung und Hi-Tech kann dadurch eine schlechtere Ernte zum Teil kompensiert werden. Und: Vom Wetter verwöhnte Weinländer wie Italien, Spanien, Portugal, Australien, Südafrika, Kalifornien etc. sind generell Garanten für einen Weinstil, der von Jahr für Jahr beständig ist und Weinfreunden meist gleichbleibende Qualität liefert und damit im Grunde jedes Jahr zum guten Weinjahrgang macht!