Vino e stagioni Wein nach Jahreszeit

Das Phänomen kennen wir alle: Im Sommer ist uns nach leichten, beschwingten Weinen zumute. Im Winter greifen wir lieber zu einem schweren Rotwein. Unser Gechmack durchläuft innerhalb eines Jahres fast so etwas wie eine Art „Klimawandel“ in Sachen vino... Enzo weiß das und verrät, was wann am besten mundet.

Wein trinken nach Saison? Warum macht man das? Fest steht: Die Temperatur der Getränke hat viel damit zu tun. Daher kommen im Sommer, wenn uns nach erfrischenden kühlen Drinks ist, eher Weißweine oder leichtfüßig beschwingte Rotweine, die am besten etwas gekühlt genossen schmecken, ins Glas. Natürlich kann man auch im Winter gerne ein Glas des Lieblingsrosés trinken (rosato geht eh immer), doch auf dem Sofa mit Kuscheldecke greift man dann doch lieber zu einem würzigen, schwereren Rotwein. Rotwein passt dann einfach besser zur Außentemperatur und nicht zuletzt auch zu vielen winterlichen Gerichten wie Eintöpfen, Braten und Ragouts.

Sie lieben einfach Weißweine und am allerliebsten mögen Sie Sauvignon, Grillo, Gavi? Dann trinken Sie den gerne das ganze Jahr über, certo. Erlaubt ist eh, was schmeckt. Doch wer sich auch mal andere, saisonale Tropfen ins Glas schenkt, erweitert damit automatisch seinen Horizont und seine Kenntnisse in Sachen Wein. Wer das Spektrum der Weine dabei noch den Aromen anpasst, die im Topf und auf dem Teller vorherrschen, wird schnell viele neue vini kennenlernen. Sicher ist dann der eine oder andere Lieblingswein dabei! Also: Raus aus dem Müßiggang, rein ins saisonale Weinvergnügen!

Der Frühling steht für Erneuerung. Weg mit dem Grau und der Trägheit des Winters. Zartes Grün sprießt und hebt die Laune. Auch Weine dürfen nun leicht, frisch und grasig-grün sein. Die Begeisterung über die wärmeren Temperaturen und die Kapriolen der sich überschlagenden Natur darf sich zudem in einer etwas frecheren, gewagteren Weinauswahl widerspiegeln. Zeit für Experimente! Bei den Weißen können Sie neue, junge Norditaliener oder mal ein paar der autochthonen Rebsorten aus Italien probieren. Bei den Rotweinen bieten sich leichtere Genüsse im Glas an, zum Beispiel ein Montepulciano, der perfekte Übergangs-Rotwein von Winter auf Frühling. 

Das Lebensgefühl des Sommers ist Unbeschwertheit. Endlich gibt es leichtes Gemüse, Fleisch und Fisch vom Grill, viele frische Salate und andere „light"-Delikatessen. Sobald die Sonne scheint, tauchen in der hiesigen Küche plötzlich viele sommerliche Mittelmeer-Einflüsse auf. Erfrischende Sommerweine mit niedrigem Alkoholgehalt, die man stark gekühlt trinkt, sind jetzt gefragt – also gefällige, leichte Weißweine, die die Kehle erfrischen und die Speisen beschwingt begleiten. Und natürlich der Star des Sommers: Roséwein! Ebenso ist der Sommer die perfekte Jahreszeit, um häufiger einen Spumante oder Frizzante einzuschenken und auf die Sonne anzustoßen. Sommergenuss pur! 

Zeit für mehr Wärme, Tiefe und Tannine im Wein! Fallen die ersten Blätter, ist das die perfekte Einladung, sich mit neuen Aromen im Glas auseinanderzusetzen und diese mit Kürbissuppe, Möhren und erdig-herzhaften Gerichten zu paaren. Zu denen passen immer noch Rosés, die allerdings etwas kräftiger als ihre sommerlichen Varianten ausfallen dürfen. Auch Weißweine dürfen jetzt etwas körperreicher und cremiger sein. Passend zu Speisen mit Aromen von Pflaumen, Kirschen und erdigen Noten sind samtig-weiche italienische Rotweine mit Fruchtnoten. Die gibt es auch in der Premiumklasse, wie zum Beispiel einen geschmackvollen Valpolicella.

Je kälter es draußen ist, desto gemütlicher wird es zu Hause. Die Weine im Winter sollten zum Klima passen und sich wie eine warme Umarmung anfühlen. Würzig, gehaltvoll, rund, herb: All das darf ein Wein jetzt sein, denn auch die Speisen werden herzhafter und schwerer. Bei den Weißweinen kommen im Winter körperreiche, kräftigere Varianten, die im Barrique ausgebaut wurden, ins Spiel. Röstaromen bringen spannende Nuancen ins Glas. Und was gibt es winterlicheres als zuhause in Ruhe einen guten Roten mit all seinen Facetten und Aromen gaaaanz langsam zu genießen? Einen Nero d´Avola zum Beispiel. Der ist authentisch, erdig, dabei nicht verkopft. Hochkonjunktur haben im Winter auch die alkoholreicheren Weine wie Marsala oder aromatische Weine wie Moscato, mit Aromen von Früchten und süßen Honig. Sie sind sowohl als gekühlter Aperitif als auch zum Dessert ein perfektes Wintervergnügen! 

Sie suchen etwas, das immer und zu allem schmeckt? Dann sind Sie bei prosecchi und spumanti richtig. Diese italienischen Allrounder passen immer – ob als Aperitif, zu Vorspeisen oder zum Dessert. Wahrlich perfekte Multitasking-Talente und Weine für jede Jahreszeit!

Aber egal, was das Klima gerade vorgibt: Lust auf Entdeckung ist der halbe Spaß am Wein.