Wein-Mythen

Miti vinicoli Wein-Mythen


Wein-Mythen, die Sie vergessen können

Kenner-Meinung oder nichts als dummes Gerede? In der wunderbaren Welt des Weins kursieren einige Gerüchte, Märchen, Halbwahrheiten sowie Irrtümer. Und es ranken sich um den Wein Legenden, die sich hartnäckig halten. Enzo klärt auf.

Rosé ist eine Mischung aus Rot- und Weißwein

Nein, Rosé ist keineswegs das Ergebnis eines Gepansches von Rot- mit Weißwein. Es gibt auch keine mysteriösen Inhaltsstoffe. Vielmehr werden nur rote Trauben für die Herstellung von Rosé verwendet und leicht angepresst, so dass sie Fruchtfleisch und die Farbstoffe aus ihrer Schale abgeben. Danach werden sie von der Schale getrennt. Das Fruchtfleisch wird weiter vergoren, die Schale nicht. Das führt dann zu der typischen Rosafärbung. Nach der Gärung wird ein rosato weiterverarbeitet wie ein Weißwein. Mehr dazu erfahren sie im Artikel „Weinherstellung".

Ein Rotwein wird mit dem Alter immer besser

Das ist eine Binsenweisheit. Bei Rotweinen entscheiden Jahrgang, Rebsorte und Region darüber, ob man eine Flasche noch etwas lagern sollte. Die meisten Rotweine sind bereits drei bis fünf Jahre nach ihrer Abfüllung trinkbar und auch entsprechend produziert. Danach bauen sie sogar ab. Nur lagerfähige, teure Weine mit Reifepotenzial (Beim Kauf auf den Jahrgang achten!) gehören in den Keller. Wer eine kostbare Flasche alten Weins aufbewahrt, sollte sich auf jeden Fall informieren, wann sie zur Verkostung mit idealem Trinkgenuss fällig ist. Viele Weine kippen nach einem bestimmten Zeitpunkt. Es wäre doch schade, genau den zu verpassen! Mehr dazu erfahren sie im Artikel "Weinlagerung".

Weißwein zu Fisch und hellem Fleisch

Wer sich an diese längst überholte Regel hält, dem bleiben einige spannende Gaumen- und Aroma-Freuden verwehrt. Bei den unterschiedlichen internationalen Küchen, die wir heutzutage genießen, sollte der Wein auf Zubereitungsart und Geschmacksrichtung der Saucen und Zutaten abgestimmt sein – und nicht auf das Stück Fleisch oder Fisch auf dem Teller. Rotwein kann so der ideale Begleiter für viele Fischgerichte sein, ebenso zu hellem Fleisch. Mehr dazu erfahren sie in den Artikeln "Wein und Fisch" oder "Wein und Fleisch"

Mal nüchtern betrachtet: Unsinnige Wein-Legenden und -Theorien

Guter Wein hat viele Preise und Punkte

Natürlich ist es schön zu wissen, dass ein Wein soundsoviel Punkte von dem einen oder anderen Weinkenner oder eine Auszeichnung von diesem oder jenem Weinführer bekommen hat. Am bekanntesten sind hier die Parker-Punkte, benannt nach dem gleichnamigen Weinkritiker. Doch um einen Wein zu finden, der einem schmeckt, muss man sich weder an die Meinung, noch an die Messlatte anderer halten. Nur Ihr Geschmack entscheidet! Finden Sie Ihr eigenes Geschmacks-Barometer. Denn selbst Weine von Renommee können enttäuschen. Manchmal mundet der preiswertere Tropfen eines begnadeten unbekannten Winzers tausendmal besser als die laue Version eines klangvollen Rotweins mit stolzem Namen. 

Schraubverschluss nur für Billigwein

Korken, Schraubverschluss, Kunststoffkorken: Die Verschlussarten eines Weins sind vielfältig und keine davon ist qualitativ unter- oder überlegen. Wie ein Winzer seinen Wein verschließen möchte, ist lediglich seine Geschmacks- und Ansichtssache. Fest steht, dass auch mehr und mehr hochwertige Weine mit praktischem Schraubverschluss produziert werden. Vorteil: Die Flaschen mit Schraubverschluss sind wiederverschließbar, was die Frische eines Weins länger erhält. 

Rotwein sollte man bei Zimmertemperatur trinken

Diese „Regel“ ist ungefähr 100 Jahre alt, stammt also aus einer Zeit, in der in Wohnungen nicht mehr als frische 16° C bis 18° C herrschten. Wer einen Rotwein bei den heute üblichen 20° C Raumtemperatur trinkt, wird nicht viel von ihm genießen können, denn die Wärme macht den Wein breit. Man schmeckt eigentlich nur noch Alkohol. Die optimale „Betriebstemperatur“ liegt für leichte Rote bei 12° C, bei mittelkräftigen bis kräftigen bei 17° C bis 18° C. Schnelle Lösung für eine Flasche, die bei Zimmertemperatur gelagert hat: Den Rotwein vor dem Trinken einfach noch eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen. Mehr über die idealen Serviertemperaturen lesen Sie im Artikel "Weintemperatur".

Alte Rotweine muss man immer dekantieren

Nein, denn zuviel Sauerstoff kann bei älteren Jahrgängen dazu führen, dass sie zusammenbrechen. Lesen Sie mehr dazu hier: ["Wein Dekantieren"]. 

Guter Käse? Natürlich mit schwerem Rotwein!

Das stimmt genauso wenig wie „Weißwein zu Fisch“. Käse, vor allem strenge und deftige, zerstören das Bukett jedes guten älteren Rotweins. Die meisten Käse harmonieren eher mit einem jungen, frischen Rotwein oder einem säure-betonten Weißen. Was immer perfekt zum Käseteller passt, ist ein fruchtig-lieblicher Weißwein oder ein Spumante. Welcher Wein ideal mit welchem Käse harmoniert, erfahren Sie im Artikel “Käse und Wein”.